Ein großer Klassiker, neu interpretiert: Luftig-lockerer, knuspriger Kaiserschmarrn mit eingebackenen Blaubeeren. Nach so einem Frühstück kann der Tag nur noch grandios werden!
Ich muss zugeben, Kaiserschmarrn hat bislang für mich nicht auf die feste Frühstücks-Speisekarte gehört. Eher gönnen wir uns die süße Sünde mal als Nachtisch nach einem österreichischen Essen. Aber wenn frisches Saisonobst ins Spiel kommt, schlägt mein Frühstücksherz höher.
Was aufwändig wirkt, ist schnell gemacht: Eigentlich ist es ein normaler Pfannkuchenteig, aber doch gibt es zwei Besonderheiten: Wir trennen das Eiweiß vom Eigelb, um es zusammen mit selbstgemachtem Vanillezucker luftig aufzuschlagen. Die kleinen Luftbläschen heben den Schmarrn beim Braten schön in die Höhe. Der zweite Unterschied zu normalen Pfannkuchen: Nach dem ersten Braten wird der Kaiserschmarrn in Zucker karamellisiert, um ihn richtig goldbraun und knusprig zu machen. Viele Rezepte verzichten (zu meinem Entsetzen!) darauf – ohne das Karamellisieren wird der Kaiserschmarrn aber eher wie gezupfte Pancakes.
Dieser Schmarrn ist aber ein ganz besonderer: Ich habe frische Blaubeeren in den Teig gegeben, die ihn nicht nur schön einfärben, sondern auch eine fruchtig-säuerliche Alternative zu den üblichen Rosinen sind. Der Trick liegt hierbei darin, die Blaubeeren nicht zu lange der direkten Hitze in der Pfanne auszusetzen, damit sie noch schön stabil bleiben und den Teig nicht aufweichen.
Habt ihr schon mal Vanillezucker selbst gemacht? Wer beim Backen ein paar Vanillestangen übrig hat, steckt sie (in grobe Stücke geschnitten) einfach in einen Zuckertopf und schüttelt ihn jeden Tag einmal kräftig durch. Der Zucker nimmt das Aroma wunderbar an, und nach einer Woche ist euer Vanillezucker einsatzbereit!
Zutaten für 2 Personen (die Menge ist reichlich bemessen):
200 g Blaubeeren
3 Eier
160 ml Milch
110 g Mehl
4 EL Zucker
2 EL Vanillezucker
2 EL Butter
Puderzucker
½ TL Salz
½ TL Backpulver
Zubereitung:
- Eier trennen. Das Eiweiß zusammen mit Vanillezucker in der Küchenmaschine schaumig aufschlagen. Mindestens 3 Minuten laufen lassen, damit die Masse stabil und schneeweiß wird.
- Mehl, Backpulver und Salz in einer Schüssel vermengen, Eigelb und Milch dazugeben und mit dem Schneebesen zügig verrühren. Anschließend den Eischnee vorsichtig, aber zügig mit einem großen Löffel oder Pfannenwender unterheben, die Masse muss sich nicht vollständig verbinden.
- 2 EL Zucker in einem kleinen Topf hellgelb karamellisieren, ⅔ der Blaubeeren hineingeben, ½ Minute unter Rühren erhitzen und anschließend vom Herd nehmen.
- 1 EL Butter in einer Pfanne bei mittlerer Temperatur erhitzen (Stufe 4 bis 5 von 9). Den Teig hineingeben und restliche Blaubeeren (⅓) gleichmäßig darauf verteilen. 5 bis 7 Minuten ausbacken lassen, dabei immer mal wieder mit dem Pfannenwender anheben und die Farbe prüfen. Am besten stockt der Teig an der Oberseite bereits, wenn er auf der Unterseite goldgelb ist.
- Den Kaiserschmarrn in der Pfanne vierteln und zunächst herausnehmen. Temperatur auf Stufe 7 (von 9) erhöhen. Erneut 1 EL Butter schmelzen lassen und die Viertel auf der ungebräunten Seite 1 bis 3 Minuten goldgelb backen. Je schneller, desto besser, damit die Blaubeeren nicht zu viel Saft verlieren.
- Den Kaiserschmarrn in der Pfanne in grobe Stücke zupfen. Nun die Hitze stark erhöhen, 2 EL Zucker hinzugeben und den Kaiserschmarrn unter Rühren goldbraun karamellisieren.
- Kaiserschmarrn auf einen Teller geben, mit Puderzucker bestäuben und mit Blaubeeren servieren.